Viele kennen sicherlich das Gleichnis der bittenden Witwe vor dem ungerechten Richter in Lukas 18,1-8. Das Beispiel von Jesus wird dann oft genommen, anhaltende und beständig für etwas bei Gott zu bitten. Ähnlich wie die Witwe kommen sie zu Gott und betteln um ihr Anliegen. Doch dabei wird leider etwas elementarisches verwechselt.
Wer bist du?
Gott hat uns zu seinen Kindern gemacht (Johannes 1,12). Wir sind ebenso nun auch Könige und Priester (Offenbarung 1,6) die zu unserem Vater im Himmel kommen und um etwas bitten. Wenn wir uns unserer Würde und "Stand", den uns Gott gegeben hat, bewusst sind, dann kommen wir zu ihm nicht als Bettler, die um eine milde Gabe bitten. Wir kommen als seine Kinder zu ihm. Bei unserem Papa bitten wir dann um das Anliegen, was wir haben. Als Kind und König und nicht als Bettler.
Glaube und bitte
In dem Gleichnis der Witwe geht es um ihren Glauben, nicht um die Hartherzigkeit des Richters (als Kontrabild zu Gott). Gott möchte, dass wir ihn bitten (Matthäus 7,7) und er gibt gerne. Wir können mit Glauben und einem tiefen Vertrauen an unseren Papa im Himmel zu ihm kommen. Es geht dabei immer um unseren Glauben (Matthäus 9,29) und nicht wie oft wir um etwas bitten.
Bete anhaltend anstatt anhaltend zu bitten
Die Bibel spricht öfters vom anhaltenden Gebet aber nicht vom anhaltendem Bitten. Denn wenn Gott uns zusagt, dass er sich um unsere Anliegen kümmert, wenn wir ihn darum gebeten haben (und sogar manchmal auch ohne dem), dann ist doch jedes weitere Bitten eher überflüssig. Wie bei einem Freund, den man von Herzen liebt, nimmt man sich dann die Zeit zum Reden und Austauschen, anstatt immer mit einer gleichen Bitte zu kommen. Dieser Austausch mit Gott, dieses Beten kann immer und überall geschehen: im Bus, in der Küche, bei der Zeit mit ihm, unterwegs, bei der Arbeit... Mal ist das Gespräch sehr intensiv und manchmal nur flüchtig. Wie mit einer anderen Person, mit der man das Leben zusammen teilt.
Ich will es lernen nicht immer die gleichen Bitten Gott zu sagen. Nicht immer schaffe ich es so, wie ich es gerne möchte. Das ist aber auch egal. Aber ich probiere, nur einmal für etwas zu bitten, um Gott mein Vertrauen und Glauben zeigen. Ich vertraue ihm, dass er mich schon längst gehört hat und um das Anliegen weiss. Da nutzte ich die weitere Zeit beim Beten doch lieber für anderes.
Dieser Gedanke soll dir Mut machen Gott zu vertrauen, dass er um deine Bedürfnisse und Bitten weiss. Glaube ihm. Er hat dich gehört.