
In der Bibel lesen wir in vielen Stellen, dass er uns liebt (z.B. Johannes 3,16). Aber das ist nicht alles. Gott ist die Liebe.
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
1.Johannes 4,16
Die Bibel, Luther
Dies macht für mich einen grossen Unterschied. Gott liebt uns nicht nur ein wenig, sondern er ist die Liebe in Person. Die Liebe wurde durch ihn erschaffen. Jede Liebe ist aus ihm erkoren. Dies klingt zuerst fast irritierend, doch wenn Gott alles erschaffen hat und sich uns als “die Liebe” vorstellt, dann ist das eine logische Konsequenz.
Wenn er uns nun als ein liebender Vater begegnet, ist das durch und durch sein Wesen und entspricht ihm. Nun hat jeder von uns vielleicht eine andere Vorstellung von dem, was Liebe wirklich ist. In dem bekannten Kapitel 13 des Korintherbriefes können wir Gottes Gedanken dazu lesen. Und mehr noch: er stellt sich uns dort vor. Wenn Gott die Liebe ist, dann beschreibt er sich auch gleich dort selbst. Lies doch einmal das ganze Kapitel durch und tausche “die Liebe” mit “Gott” aus. Denn so spricht er von sich selbst.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
1.Korinther 13, 4-7
Die Bibel, Luther
Wenn wir nun auf dieser Grundlage her die Bibel lesen, verändert dies schnell unseren Blickwinkel: von “ich darf nicht” hin zu “ich vertraue dir”; von “ich muss gehorsam sein” hin zu “ich drücke meine Liebe aus” usw.